Wer von "christlichen Werten" spricht, müsste sie nennen und würde im Dialog der Religionen erkennen, dass es die Werte ebenso auch der anderen sind. msr200905
Die TAZ fragte: " Heute sind Sie der Vorsitzende der größten Bundestagsfraktion.
Wie viele Muslime gibt es unter den 311 Abgeordneten von CDU und CSU?"
Volker Kauder antwortete: " Wir haben eine Muslimin."
Quelle: https://www.cducsu.de/presse/texte-und-interviews/die-muslime-sollen-ihre-moscheen-bauen-koennen vom 1.2.2015
Kommentar
Lieber Herr Kauder, das scheint mir wie schlechte Satire, falls Sie in "1 zu 310" kein Problem erkennen.
Die Christdemokratie
muss sich fragen, ob ihr "C" überhaupt für ein
religionsfreiheitliches Deutschland taugt, wenn sie sich kein "I" oder
"M" (Islam, Muslim) ins Kürzel stellt.
Oder mag die Christdemokratie die Muslime anderen Parteien überlassen?
- Das mag denen grad recht sein, mir aber nicht, denn wir brauchen den
Konsens aller Parteien, wenn die Integration der Muslime gelingen soll.
Und was wäre, wenn sich sonst nach dem Modell
der Christparteien auch eine "Muslim-Partei" gründen würde? Halten
Sie es für gut, wenn Religionsparteien gegeneinander wetteifern?
Es scheint, dass die Parteichristen trotz Auschwitz das Problem übersahen, wie
wenig sich das "C" als Einladung für die überlebenden Juden empfahl,
wieder zugehörig zu werden.
Jetzt sind wir 70 Jahre "danach" - und die Christdemokratie ist noch immer nicht weiter, sich anderen Religiösen und Atheisten im Selbstverständnis und Namen zu öffnen?
"Aber wir sind doch den
christlichen Werten verpflichtet !!!"
Ach, sicherlich seid Ihr das, aber dann bitte nennt diese Werte, damit wir
diskutieren, welche Werte die Parteichristen uns Juden, Muslimen und Atheisten
voraus haben wollen?
"Die christliche Nächstenliebe !"
Ach, und die bloße Nächstenliebe tut es nicht?
Also Juden, Muslime und Atheisten sind ohne?
Ist der Egoismus nicht unser gemeinsames Problem, dem wir durch Ethiklehre und
Gesetze gemeinsam begegnern müssten?
"Die christliche Feindesliebe !!!"
Ach, wo wäre die hin in all den Kriegen oder wann Motto der Bundeswehr? Wenn wir schon in der Gesellschaft so viel Feindseligkeit haben.
Was an Unterschied ist und
bleibt:
Dass Christen an Christus als Erlöser zum Ewigen Leben glauben, aber das ist
Religion und nicht Politik, denn darüber lässt sich schlecht abstimmen.
Mit ernsthaft lieben Grüßen,
Markus S. Rabanus Berlin, 2.2.2015 (textgleich AlibiMuslim)
Ideale Wertegemeinschaft ETHIK-FORUM Ethikunterricht Religionslexikon
früheres, unvollständiges Posting v. 29.03.2007 zum Thema Wertegemeinschaft
[quote="Anonymous"]Wieso schmerzt die
Bezeichnung "Wertgemeinschaft" im Zusammenhang mit der EU so sehr
...[/quote]
Du scherzt schlecht, denn wäre mir die EU keine (positive) Wertegemeinschaft,
so wäre ich nicht ihr Verfechter.
Die europäische Staaten haben hohe Standards der Rechtssysteme, denn
schlussendlich muss die Wertedebatte zu guten Gesetzen führen, sonst ist es nur
Gefühlsduselei und Geschwafel.
Aber genau darin scheiterte Europa im Verfassungsprozess, scheiterte an der
politischen Bürokratisierung, an banalem Trotz infolge der Entfremdung von
Eliten und Basis, also in der fundamentalen Ebene des demokratischen Anspruchs.
Und ich kritisiere einen Wertebegriff, der universelle Werte als spezifisch
christlich vereinnahmt und die Geschichte der europäischen Aufklärung verklärt.
So störte mich an der neuesten Sonntagsrede unserer Kanzlerin anlässlich eines
50. Europa-Jubiläums die Oberflächlichkeit und Falschheit ihres Werteverständnisses.
"Verklärte Aufklärung" schon deshalb, weil es z.B. hätte lauten müssen:
"Die europäische Geschichte der Aufklärung ist einerseits das
Gemeinschaftswerk insbesondere christlicher und atheistischer Humanisten,
andererseits oft genug nicht aus vernunftgemäßen Zusammenwirken, sondern
schlicht als Kompromisslösung aus der objektiven Pluralität der europäischen
Gesellschaften. Und zu oft verspätete Schlussfolgerung aus verheerenden
Hegemonie-Experimenten."
Aber solche Klarheit wurde mit Rücksicht auf die Festtagsgefühle gemieden und
würde den ohnehin angeknacksten Missionsgeist Europas kaum beflügeln können.
Stattdessen versuchte sich Merkel in einer Art limitiert erweiterter
Wertegemeinschaft, die ich als postfaschistische Heuchelei empfinde, wenn sie überfällig
zwar nun auch das Judentum in das europäische Geschichtsbild aufnimmt, aber
weder die Humanisten namentlich nennt noch deren Widersacher im Christentum,
Judentum und des Atheismus, die eben nicht pluralistisch wirkten, sondern die
Sonderbarkeit der eigenen Clique immerzu anderen zum Nachteil werden ließen,
jede Reform behinderten und behindern oder aushöhlen, sei es die Demokratie an
sich oder die Gleichberechtigung der Frau, sei es das sexuelle
Selbstbestimmungsrecht aus der eben auch individuellen Natur des Menschen usf.
Die wirklichen Werte erweisen sich universell, finden sich in allen
Kulturkreisen, sind nicht "asiatisch", wenn sie nicht auch "europäisch"
sind, wie auch umgekehrt, was also regionale Vereinnahmung ausschließen sollte.
"Regionale Vereinnahmung" ist jedoch nicht gleichbedeutend mit
"regionalem Bekenntnis", denn letzteres begrüße und fordere ich als
Bekenntnis möglichst vieler Regionen zu universellen Werten und der
Gemeinschaftsbildung aus ihnen.
Und "universelle Wertegemeinschaft" schließt auch keine "europäische
Wertegemeinschaft" aus, sondern entweder begreift sich letztere als Teil
der Erstgenannten oder scheitert als Wertegemeinschaft überhaupt.
Diese - entgegen Deiner Wahrnehmung - von mir also doch gewollte
Wertegemeinschaft Europas hat selbstverständlich ihre eigene Geschichte. Aus
ihr aber kann nobody worldwide etwas lernen, wenn nicht klipp und klar eingeräumt
wird, dass die entscheidenden Verfassungsfortschritte hin zur "offenen
Gesellschaft" kein Betreiben des institutionalisierten Christentums war,
auch nicht des Judentums, worüber posthume Beweihräucherung mal nicht hinwegtäuschen
sollte, dass die wirklich humanistischen Aufklärer zu ihren Lebzeiten von Mächtigen
und deren Strolchen Verspottete und Verfolgte, bestenfalls Bemitleidete waren,
denn die Mächtigen haben wenig Neigung die Macht zu teilen, neu auszuschreiben,
was für den demokratischen Prozess unabdingbar ist und ihnen permanent
abgetrotzt werden muss, nur leider oft zugunsten lediglich anderer Machtgeier.
Die weitere Unabdingbarkeit ist allerdings der Inhalt bzw. die Werte, weshalb
nicht jeder aus der Macht verjagt werden sollte, wenn die Alternativbewerber
weniger zu bieten haben: Das Bessere soll siegen. Pessimisten würden es Wahl
des kleineren Übels nennen. Der Mensch darf zwischen Optimismus und Pessimismus
schwanken, nur nicht in blinde Gefolgschaft oder Fatalismus.
Was sind die spezifisch "christlichen Werte"?
Wer sich mit Urheberrechten befasst, wird immer wieder Zeuge von Konflikten, wer
was und wie erfunden hat. So ist das auch im Ideologischen, dass häufig Zufall
und Macht entscheiden, auf welchen Namen die Urheberschaft lautet.
Zudem kann passieren, was das Patentrecht wenig schützt, dass sehr wohl auch
das Rad zehnmal erfunden werden kann, wenn es nicht allerorten vorbeirollte und
darum allerorten irgendwann seinen Erfinder fand.
Beide Dilemma bewahrheiten sich auch für das Christentum, denn "spezifisch
christlich" ist der Werte-Kanon, die konkrete Geschichte des Christentums,
nicht aber
werden allgemein nicht als praktikabel angesehen, wie es beispielsweise die von
Jesus geforderte Gewaltfreiheit und die eigene Passion wäre, oder kommen über
abstraktes Sonntagsgeschwafel nicht hinaus, wie beispielsweise die Feindesliebe,
aber selbst die ist nur in Unkenntnis anderer Kulturkreise "spezifisch
christlich" und wird allenfalls den Schafen untereinander und gegenüber
den Wölfen gepredigt/geboten, aber schon nicht mehr gegen die Wölfe in
Teheran.
Kant und Europa
Wer den Frieden Europas möchte, der soll und muss die Wertegemeinschaft Europas
beschwören. Aber wer sich von der Globalisierung nicht ausnehmen kann, sondern
fortlaufend mehr Einfluss auf Weltgeschicke fordert und ausübt, der tut sich
und der Welt keinen Gefallen, wenn er die eigenen "europäischen"
Werte nicht aus universeller Sicht prüft. Allein das wäre der kategorische
Imperativ im Zeitalter des Globalisierungsbewusstseins angekommen.
Natürlich freue ich mich für Frankreich und Europa, dass eine europäische
Revolution mit der Parole "Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit" zu
Weltruhm gelangte, aber der Wehrmutstropfen ist aus zu viel Blut, um sich damit
der Welt zu empfehlen oder sich auf eine Art selbst zu vergewissern, als könne
man nicht Gutes von Schlechtem unterscheiden, denn durch die Schonungslosigkeit
und später noch napoleonische "Genialität" war diese Geschichte
pervertiert, millionenfacher Abgrund und Destruktion. Und nicht erst 100 Jahre
später war das vermeintlich aufgeklärte Europa im Krieg, nationalistischen
Friedensschlüssen mit anschließend nochmaliger Kriegssteigerung "totaler
und radikaler, als wir ihn uns heute ..."
Wenn so getan wird, als habe der Islam hinsichtlich der Aufklärung von Europa
etwas abzuschauen, dann kann ich nur sagen: "Das macht anders, das macht
besser."
und wie kann es gleichzeitig sein, dass du die Türkei in die EU aufnemen möchtest.
Ist sie ab dem Zeitpunkt automatisch wertvoller, wenn ein muslimisches Land
aufgenommen ist?
[color=blue]Anmerkung der Redaktion: Dazu antworte ich Dir in einem späterem
Posting.[/color]
Nimmst du es mit dem Christlichen "die Wange hinhalten" so ernst? ...
[color=blue]Rest des Postings gelöscht, um Dir die Frage zu beantworten, ob ich
es für erfoderlich halte, die Wange hinzuhalten, wenn es Strolche unnötig zu
Missetaten verleitet. Grüße von Sven[/color][/quote]@ Sven
Habe mir gerade etwa 20 Statements von dir in diesem Forum durchgelesen und möchte
dir mal ernsthaft eine Frage stellen:
Woher kommt eigentlich dein unübersehbarer Hass auf alles Eigene, woher deine
reflexartige Selbstkritik, wo Kritik an anderen angebracht wäre, woher dein
notorischer Wertrelativismus und dein permanentes Nestbeschmutzen? Was sind
deine neurotischen Dynamiken, die dich nicht anders lassen, als nicht nur zuerst
sondern ausschließlich immer die Schuld bei sich zu suchen?
Wieso schmerzt die Bezeichnung "Wertgemeinschaft" im Zusammenhang mit
der EU so sehr und wie kann es gleichzeitig sein, dass du die Türkei in die EU
aufnemen möchtest. Ist sie ab dem Zeitpunkt automatisch wertvoller, wenn ein
muslimisches Land aufgenommen ist?
Nimmst du es mit dem Christlichen "die Wange hinhalten" so ernst? So
ernst sogar, dass du aus sündhaftem Stolz nicht einmal darauf hinweisen kannst,
dass es eigentlich ein christlicher Wert ist, nach dem du handelst?
"christliche Politik" ??? >> Verlogene Werbung