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Mai: Internationaler Tag der biologischen Vielfalt |
BMU
Pressedienst Nr. 81/03 Berlin, 21. Mai 2003 Umwelt/Naturschutz Biologische Vielfalt und Armutsbekaempfung -- eine Herausforderung fuer nachhaltige Entwicklung Menschliche Eingriffe verringern die biologische Vielfalt in noch nie dagewesener Geschwindigkeit. "Die biologische Vielfalt ist nicht mehr und nicht weniger als die Grundlage des Lebens ueberhaupt. Sie zu schuetzen ist kein Luxus, der erst verwirklicht werden kann, wenn ein hohes Wirtschaftswachstum erreicht ist", sagte Bundesumweltminister Juergen Trittin anlaesslich des internationalen Tages der biologischen Vielfalt am 22. Mai 2003. Die Vielfalt selbst sei eine Ressource, die auch einen grossen Beitrag zur Armutsbekaempfung leisten koenne. "Dies ist nur zu erreichen, wenn die Menschen, die in, mit und von dieser Vielfalt leben, auch selbst von ihrem Erhalt und ihrer nachhaltigen Nutzung profitieren", so Trittin. Dem anhaltenden weltweiten Verlust an biologischer Vielfalt entgegenzutreten, ist eine der staerksten Herausforderungen der Umweltpolitik. Bereits 1992 beim Erdgipfel in Rio de Janeiro ist dies als wichtigstes Ziel des Uebereinkommens ueber die biologische Vielfalt (CBD) international vereinbart worden. Der Weltgipfel fuer nachhaltige Entwicklung (WSSD) in Johannesburg hat im vergangenen Jahr bekraeftigt, dass die biologische Vielfalt eine zentrale Rolle fuer eine nachhaltige Entwicklung und fuer die globale Armutsbekaempfung spielt und wichtig fuer die Sicherung unserer Existenzgrundlagen ist. Konkretes Ziel ist es, den unwiederbringlichen Verlust der biologischen Vielfalt bis 2010 zu stoppen. Besonders die Aermsten muessen in die Lage versetzt werden, auch ohne Raubbau an der Natur das taegliche Ueberleben zu sichern und sich eine langfristige Lebensgrundlage zu schaffen. Trittin: "Fuer viele in Armut lebende Menschen bedeutet der Verlust von biologischer Vielfalt den Verlust der konkreten Einkommensgrundlage. Die grosse Abhaengigkeit besonders der Armen von den Oekosystemen, in denen sie leben, bedeutet, dass ausgerechnet sie den groessten Preis fuer den Verlust der Vielfalt zahlen muessen." Besonders offenkundig ist die Abhaengigkeit der Kleinbauern in den Entwicklungslaendern von der genetischen Vielfalt der landwirtschaftlich genutzten Pflanzen und Tiere. Um die Rechte der Kleinbauern und die Vielfalt pflanzengenetischer Ressourcen zu sichern, sollte nach Ansicht Trittins der im November 2001 im Rahmen der Welternaehrungsorganisation (FAO) verabschiedete Vertrag zu pflanzengenetischen Ressourcen fuer Ernaehrung und Landwirtschaft moeglichst bald in Kraft treten. Das Bundesumweltministerium setzt sich zudem nachdruecklich dafuer an, dass die Entwicklungslaender den Zugriff auf die genetischen Ressourcen der in ihren Laendern beheimateten Natur behalten und bei der wirtschaftlichen Nutzung dieser Ressourcen durch Dritte einen gerechten finanziellen Anteil erhalten. Ein weiteres Beispiel fuer die Rolle biologischer Vielfalt als Einkommensquelle ist der Fremdenverkehr. Die 7. Vertragsstaatenkonferenz der CBD in Kuala Lumpur im Jahr 2004 wird voraussichtlich Leitlinien fuer nachhaltigen Tourismus in empfindlichen Oekosystemen verabschieden, die Deutschland bereits vor Jahren angestossen hat. Damit koennte ein international gueltiges Instrument fuer Nachhaltigkeit in diesem wichtigen Wirtschaftsbereich geschaffen und somit ein weiterer Beitrag zur Armutsbekaempfung geleistet werden. Hier wird es besonders darauf ankommen, die Beteiligung lokaler Gemeinschaften sicherzustellen. Deutschland foerdert zahlreiche Projekte, die - unter aktiver Beteiligung der betroffenen Menschen - nachhaltige Nutzung und Schutz der biologischen Vielfalt verbinden. Der Bundesumweltminister: "Wir werden im Johannesburg-Folgeprozess alles dafuer tun, dass der Verlust an biologischer Vielfalt endlich gestoppt wird." |