Alte Nationalgalerie
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Alte Nationalgalerie,
Museumsinsel, Bodestraße 1-3,
10178 Berlin - Mitte
Zur Historie
Johann
Heinrich Strack erbaute nach den Entwürfen von Friedrich August Stüler
in den Jahren 1866 bis 1876 die Alte Nationalgalerie, die ursprünglich
als Festhalle mit einer hohen Vortreppe konzipiert wurde.
Bereits 1861 änderte sich die Planung von der Festhalle zum Museumsbau
als "Denkmal nationaler Kunst", da König Wilhelm I.
testamentarisch eine Stiftung von 262 zeitgenössischen Gemälden durch
den schwedisch-norwegischen Konsul Joachim Heinrich Wilhelm Wagener
erhielt.
Im Jahre der Baufertigstellung waren die Bestände bereits um weitere
Stiftungen und eine Skulpturensammlung erweitert. Die ältesten Exponate
gehen zurück in das 18. Jahrhundert wie z.B. die Marmorskulptur von
Johann Gottfried von Schadow, die die Prinzessinnen Luise und Friederike
von Preußen darstellt (1796/97).
Ebenso sind Gemälde von Caspar David Friedrich, Blechen, Goya, Menzel,
Degas, Corinth, Cézanne und Liebermann zu sehen - um nur einige zu
nennen.
Anliegen der Nationalgalerie war es stets, auch ausländische Künstler
in ihren ständigen Ausstellungen zu präsentieren, z.B. Skulpturen von
Rodin.
Aus dem reichhaltigen Sammelbestand okkupierten die Nationalsozialisten
ca. 300 Bilder, die sie als "entartete Kunst" bezeichneten und
ins Ausland verkauften. Ca. 900 Gemälde zerstörte der Zweite
Weltkrieg.
1949 wurde die Nationalgalerie wieder eröffnet, in ihrem Stammhaus
zeigte die DDR hauptsächlich deutsche Kunst der ersten Jahrzehnte des
20. Jahrhunderts, Expressionismus, Bauhauskunst, Verismus und Neue
Sachlichkeit.
Aus Anlaß der großen Retrospektive über Carl Blechen "Zwischen
Romantik und Realismus" 1990 schlossen sich die ehemals
Nationalgalerie Ost und die Neue Nationalgalerie im Westteil der Stadt
zu einer Institution zusammen. Beide Museen verwalteten zahlreiche Werke
dieses Künstlers. Die gemeinsame Ausstellung wurde in der Neuen
Nationalgalerie gezeigt. In der Ostberliner Nationalgalerie hingegen
galt die erste Retrospektive dem westberliner Maler Rainer Fetting.
Zur Zeit wird die Alte Nationalgalerie von Innen und Außen restauriert.
Als voraussichtlicher Fertigstellungszeitraum wird das Jahr 2000
genannt.
Beim ersten Blick auf das nun eingerüstete Gebäude fällt auf dem
oberen Absatz der Freitreppe vor dem Museum das bronzene Reiterstandbild
Friedrich Wilhelms IV. von 1886 auf - eine Arbeit von Alexander
Calandrelli.
9902cw / www.turandot-verlag.de
Abdruck mit freundlicher Genehmigung des Turandot-Verlags im Auftrag der BAWO GmbH - Bauen & Wohnen in Berlin; zur Rekonstruktion der Alten Nationalgalerie
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