Chizuo Matsumoto (1955), der sich in Shoko Asahara umbenannt hat, gründete
1984 in Tokio die "Aum Divine Wizard Association". 1987 wurde das
Samgha-System eingeführt. Gemäß diesem System unterziehen sich Anhänger in
der Gruppe einem religiösen Training. 1989 wurde die Sekte von der Stadt Tokio
als religiöse Gemeinschaft anerkannt. 1990 bewarben sich Shoko Asahara und
weitere Mitglieder der Sekte als Mitglieder der Partei der Höheren Wahrheit (Supreme
Truth Party) erfolglos für Sitze im Repräsentantenhaus.
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Die Armaggedon-Prophezeiungen von Shoko Asahara sind dafür bekannt, dass
sie für das Jahr 1999 einen nuklearen Krieg vorhersagten, der unweigerlich das
Ende der Welt einleiten solle. Um dieses zu verhindern, müssten gemäß seinen
Vorhersagen 30.000 Personen die Erlösung erreichen. Nur durch diese spirituelle
Erhöhung könne ausreichend heilige Energie geschaffen werden, die die Krise
beenden könne. Beobachter weisen die Bestrebungen der Sekte dahingehend aus,
sie wolle erst Japan und später die Welt beherrschen.
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Die vier Pfeiler der Sekte sind
der Glauben, Meditation, religiöse Strenge und Einweihung. Auf diesen
Grundlagen aufbauend werden drei Trainingseinheiten absolviert: der Yoga
Tantric- Kurs, der Siddhi- Kurs und der Bodha- Kurs. Durch die Erlösung
und Erleuchtung kann das ultimative Glück erreicht werden. Die Abkehr
von weltlichen Einflüssen sowie die Zuschreibung aller weltlicher
(finanzieller) Güter an die Sekte werden als weitere Möglichkeiten
gesehen, dieses Ziel zu erreichen. Die Sekte agiert hauptsächlich in
Japan. 1995 behaupteten Sektenmitglieder, in Japan 9000 Mitglieder zu
haben, und weltweit bis zu 40.000. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt
sind keine genauen Angaben vorhanden.
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Die Sekte geriet 1995 mit dem
Gasangriff auf die Tokioter U-Bahn in öffentliche Schlagzeilen.
Unmittelbar nach dem Anschlag veröffentlichte die Sekte eine
Erklärung, in der sie eine Verwicklung bestritt und die Regierung
beschuldigte, hinter der Tat zu stecken. Die japanische Polizei hat bei
der Suche nach den Giftgasattentätern von Tokio in den Gebäuden der
Sekte Aum Shinrikyo 34 Behälter mit giftigen Lösungsmittels gefunden.
Mehrere Sektenmitglieder wurden festgenommen. Die Polizei hat bei der
Durchsuchung 50 Menschen in völlig unterernährtem und komaähnlichen
Zustand entdeckt. Bei diesem Giftgasanschlag starben elf Menschen, rund
4000 wurden zum Teil schwer verletzt.
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