Antisemitismus-Begriff

Die Urheberschaft des Begriffs "Antisemitismus" wird Wilhelm Marr (1819-1904) zugeschrieben, der seine  Judenfeindschaft pseudowissenschaftlich und rassistisch zu begründen versuchte und dafür einen weltanschaulichen Begriff suchte, der dem christlichen Judenhass (Antijudaismus) überlegen sei.
Dabei übersah er, dass "Semiten" eigentlich alle historischen Völker sind, die eine semitische Sprache sprechen, so auch Äthiopier, Syrer usw., also nicht nur die Nachfahren der biblischen Juden, um die es ihm ging. Trotzdem machte sein Begriff Karriere, denn neben der christlichen Judenfeindschaft entwickelte sich eine atheistische Judenfeindschaft, die ebenfalls nach einem vom Religiösen emanzipierten Streitbegriff so sehr gierten, dass es ihnen auf Begriffsfehler nicht ankam. 

Erst mit der Kapitulation des Holocaust-Regimes und staatlichen Nationalsozialismus war der Antisemitismus nicht mehr salonfähig. Seither verwahren sich Antisemiten mit Hinweis auf den Begriffsfehler gegen Antisemitismus-Vorwürfe, aber das ist Klamauk, denn innerhalb der Judenhasserkreise gehört der Antisemitismus gerade wegen der an Juden begangenen Verbrechen zum Standard der NS-Fans.

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