"Biedermann
und die Brandstifter" von Max Frisch
könnte auf ersten Blick Vorlage dieses Dramas sein - und genügt auch vielen
für Ausschlussfolgerungen, sei es aus gebotener Solidarität mit den Opfern
oder aus eigener Angst, aber Realdramen kommen selten mit einer Ebene aus.
In diesem Fall vielleicht die Ebene der geplatzten Lebenskonzepte der
Hauptfigur, als Ungerechtigkeit wahrgenommen, in Hass, Sinnsuche, Mord und Tod
auflösend.
Den vielen Dramen zum Trotz - und zugleich wegen der Vielzahl der Dramen - ließ
mich schon immer staunen, wie wenig Attentate und Dramen aus Dramen werden,
- weil sich eben doch viele Unglückliche nicht selbst aufgeben oder stiller ins
Schicksal fügen, die unbestreitbare Ungerechtigkeit darin den Privilegierteren
weniger harsch zum Vorwurf machen,
- weil wir eben aller Schelte in diesem Fall zum Trotz in eben doch gut
behüteten Breitengraden leben.
Denn dort, wo das Wohlstandsgefälle die Träume der Menschen in Massen
zerstört, gehören die Dramen aus Dramen zum Alltag.
Die Weltliteratur "Biedermann und die Brandstifter"
bezeichnet sich selbst als "Lehrstück ohne Lehre", als lehre sie
nicht den Ausschluss.
obgleich die
Spannung daraus ist, wie auch in vielen Krimis, dass wir als Publikum
"genau wissen, was falsch läuft", aber nicht eingreifen können, um
die Tragödie zu vermeiden. ....