Internet-Surfer
sollen Neonazi-Sites melden - 1&1 leitete bereits frühzeitig Schritte gegen
Neonazis im Internet ein - Positive
Signale gegen Nazis im Internet unter nsdap.de und nazis.de
Puretec
geht gegen rechtsextreme Domains vor
Montabaur/Karlsruhe,
10. August 2000. Die 1&1 Internet AG, im Juli 2000 mit 114.000 neuen Domains
größter Registrar neuer Internet-Adressen in Deutschland, hat gegen
rechtsradikale Domains einen umfangreichen Maßnahmenkatalog beschlossen. Er
soll vorhandene Neonazi-Angebote im Netz bekämpfen, neue Angebote erschweren
und ein gemeinsames und wirksames Vorgehen der Internet-Providern gegen neue
Neonazi-Angebote erreichen. 1&1 lehnt Neonazi-Angebote in seinem Karlsruher
Internet-Rechenzentrum ab.
Bereits seit längerem arbeitet 1&1 Internet AG erfolgreich mit den
Strafverfolgungsbehörden zusammen, sofern verfassungsfeindliche oder strafbare
Inhalte vorliegen.
Um die Effektivität dieser Maßnahmen zu erhöhen, fordert 1&1 alle
Internet Surfer auf, auffällige Internet-Seiten an die dafür eigens
eingerichtete Adresse netwatch@puretec.de zu melden. Sofern Hinweise über
neonazistische Inhalte von Internet-Angeboten vorliegen, kündigt 1&1 den
Anbietern. Durch die Zusammenarbeit mit den Landeskriminalämtern ist es jedoch
aus ermittlungstechnischen Gründen teilweise nötig, Angebote länger als erwünscht
online zu lassen.
Wir begrüßen das wachsende Bewusstsein für das Thema. Wir werden wie schon in
der Vergangenheit rechtsextreme oder neonazistische Domains kündigen. Dies
taten wir bereits in der Vergangenheit ohne öffentlichen Druck zum Beispiel mit
der ursprünglich bei uns gehosteten Domain adolf-hilter.de. Der Besitzer zog
daraufhin diese Domain zu einem anderen Provider um, wo sie bis gestern im Netz
war und erst aufgrund des öffentlichen Drucks zurückgezogen wurde. Diese
Beispiel zeigt, dass nur ein koordiniertes Vorgehen aller Provider rechte
Domains wirksam bekämpfen kann.
Wir sind über die 100%ige Tochter Schlund + Partner aktives Mitglied der
zentralen Vergabestelle für .de-Domains DENIC. 1&1 wird sich dort dafür
einsetzen, dass an dieser zentralen Stelle eine wirksame Abwehr neonazistischer
Domains erfolgt. 1&1 fordert alle DENIC-Mitglieder auf, gemeinsam gegen die
neonazistischen Umtriebe im Internet vorzugehen, da solche Angebote das Image
des Internets nachhaltig schädigen. Des weiteren sind wir im direkten Gespräch
mit dem Bundesinnenmisterium, wie Auftritte von Neonazis im Internet verhindert
werden können. Wir unterstützen die Initiative der Bundesjustizministerin und
der DENIC, URLs mit rechtsradikalem Kontext in eine Stiftung zu überführen.
Wir selbst haben trotz der von der DENIC geäußerten Bedenken über die
technisch schwierige Realisierung eine Ausschlussliste für anstößige
Domainnamen installiert. So verhindern wir einen bestimmten Teil möglicher
Neonazi-Domains. Die Liste wird ständig erweitert und dadurch wirksamer. Außerdem
werden wir in unserem automatisierten Anmeldeprozess verstärkt manuelle
Kontrollen durchführen. Sofern wir dennoch Hinweise über neue rechtsextreme
Internetadressen auf einem unserer rund 500 Internet-Servern erhalten, werden
wir diese wie gehabt umgehend kündigen.
Wie Internet-User das Internet auch
selbst gegen Nazis nutzen können, zeigen nachahmenswerte Beispiele unserer
Kunden, die die Seiten NSDAP.de und nazis.de reserviert haben und auch einen möglichen
Missbrauch dieser Adressen wirksam blockieren.
Quelle: 1&1 Internet AG
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