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Dialoge

 

"rechts = links" ?


Solche eMails erreichen uns fast täglich:

"aber die Antifas sind auch nicht besser" 

 
dazu Frank J. vom TSP  mal ganz empirisch:  

Seit dem Tag der Wiedervereinigung wurden mehr als 93 Menschen aus rassistischen Motiven ermordet.
Jeder Vergleich dieses rechtsextremen Terrors mit militanten Autonomen ist unzulässig.    KLICK  zum Artikel von Frank J.

Richard v.K.  ausnahmsweise juristisch:

Ihr lasst Euch in den Diskussionen immer wieder auf faule Vergleiche ein, aber ihr findet das RECHT nicht, wenn Ihr Unrecht mit Unrecht aufwiegt. 

RECHT  kann nur sprechen, wer Unrecht mit dem Recht aufwiegt. 

Beruft sich ein Angeklagter in einem Strafprozess zur Verteidigung der eigenen Tat auf Straftaten, die mit dem konkreten Fall nichts zu tun haben, so ist darin eine ein Fehlen jeglicher Reue-Bereitschaft zu erkennen. Die Uneinsichtigkeit des Straftäters rechtfertigt bei ansonsten  gleichschweren Straftaten eine härtere Bestrafung.  

Wenn in Stadt X eine Person A einen Schwarzen erschlagen hat,
wenn in Stadt Y eine Person C einen Polizisten erschießt, 
dann kann sich weder der mordende A  noch der mordende C damit herausreden, was in dem jeweils anderen Fall geschehen sei.

Nur ausnahmsweise macht es Sinn, ein Unrecht mit einem anderen Unrecht zu vergleichen:  Wenn beide Straftaten  miteinander verknüpft ist.

Beispiel
    Person A beleidigt Person B = Unrecht
    Die beleidigte Person B schlägt die Person A = Unrecht

In diesem Fall mindert das Unrecht der Person A das Unrecht der Person B, aber beide Handlungen bleiben Unrecht, denn in ihrer Beurteilung steht ihnen das Recht als geschriebenes Gesetz gegenüber und nicht die Boshaftigkeit des Rauferei-Beteiligten.

Für Eure Diskussionen in diesem Forum empfehle ich, dass Ihr aufmerksam werdet, sobald Unrecht miteinander "verglichen" wird.  
Ist der Vergleich mangels Unrechtverknüpfung (Kausalität) unzulässig, dann müsst Ihr ihn auch als unsachlich zurückweisen, denn Euer Kaffee wird nun mal nicht deshalb kalt, weil in Kanada eine Leiter umkippt. 

Zur "Sachlichkeit", die Ihr immer wollt, genügt nicht allein der Verzicht auf "wüste Beschimpfungen". 
Sachlichkeit ist schon noch etwas mehr: Volle Konzentration auf das Thema. 
Lasst Ihr Euch auf die Ablenkung ("aber die anderen sind auch nicht besser") ein, kommt Ihr weder in der einen noch in der anderen Sache weiter und das bringt niemandem etwas. 

Auf allen Seiten gab und gibt es politische und militärische Verbrechen.  Soll das weitere Verbrechen rechtfertigen?  -  Eine klare Frage, ein klares "Nein" - und dann sieht es auch jeder ein (darum "Im Namen des Volkes").  

Und noch etwas ist  wichtig zu erkennen:   Es sind keinesfalls immer nur "die Extremisten",  sondern auch die "Mitte" kann sich mit Schuld beladen, wenn sie sich in der Wahl ihrer Mittel "vergreift".
So verstoßen meines Erachtens beispielsweise die Todesstrafe und die Anhäufung von Atomwaffen gegen fundamentale Menschen- und Völkerrechte. 

Fragt immer aus der Sicht der Opfer und aus der Sicht des Rechts - dann findet Ihr schneller das klare Urteile und rutscht nicht aus im Morast fauler Vergleiche. 

Mit solidarischen Grüßen
Richard

 

 

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